Als Spezialist für individuellen Komplettbau errichteten wir für den Sensoren-Hersteller Zila GmbH 2021 ein neues Produktions- und Verwaltungsgebäude. Es entstand im neuen Gewerbegebiet Hollandsmühle in Zella-Mehlis, ein Gewerbegebiet mit Öko-Charakter.
Das bauliche und das energetische Gesamtkonzept planten und realisierten wir als Generalauftragnehmer. Eine ganze Reihe baulicher Besonderheiten weißt dieser Neubau auf. Als erstes ist die Holzrahmenbauweise zu nennen, denn der Bauherr wünschte einen typischen Baustoff aus der Region. Das Unternehmen Holz Wagner aus Suhl lieferte als ortsnahes Abbund-Zentrum das geeignete Holz. Die verwirklichte Holzrahmenbauweise durch das Bauunternehmen Jobst, bietet entscheidende Vorteile. Neben der unwahrscheinlich schnellen Bauweise bietet sie den immer wichtiger werdenden Niedrigenergie-Standard. Außerdem ist die flexible Innenausstattung durch Installationsebenen damit gegeben.
Durch die Holzrahmenbauweise konnten wir Wärmeverluste minimieren. Die Außenwände besitzen durch ihre ausgedämmten Rahmen und außen aufgebrachter 6cm starker Holzweichfaserplatten eine sehr niedrigen Wärmedurchgangskoeffizienten. Die gute Dämmung der Dachflächen und der Bodenplatte komplettiert den Wärmeschutz.
Zur Beheizung und Kühlung des Objektes nutzen wir ein Flächenheizsystem. Das in den Rohren zirkulierende Wasser transportiert im Winter die Wärme wie im Sommer die Kälte. Damit erzielen wir eine angenehme Raumtemperierung bei gleichzeitig geringem Energiebedarf. Im Erdgeschoss verbauten wir eine Betonkernaktivierung, auch um die höhere Traglast für z.B. Maschinen zu gewährleisten. Das Obergeschoss statteten wir mit einer klassischen Fußbodenheizung auf Estrichbasis aus. Diese, wie auch die Betonkernaktivierung im EG sind in Kreise aufgeteilt, die eine Einzelraumregelung ermöglichen. Wärme und Kälte werden mittels einer reversiblen (Luft-Wasser) Wärmepumpen-Kaskade, bestehend aus zwei NIBE-Wärmepumpen, erzeugt. Das sind Luftwärmepumpen mit einer hohen Energieeffizienz. Damit hält die Gesamtlösung aller Systeme die Energiekosten des Objektes sehr gering.
Das Pultdach des zweigeschossigen Büroteils fertigten wir aus 140 mm starken Sandwichelementen. Eine PV-Anlage ist hierauf bereits geplant. Im Büroteil ziehen Verwaltung und Entwicklung ein. Eine F30-Brandwand zwischen Büro- und Produktionsbereich sichert den Brandschutz und teilt die beiden Funktionseinheiten des Gebäudes. Verbaut wurden im Innenbereich der Holzrahmenbauwände Faserzementplatten. Sie bieten bei hoher Stabilität herausragende Brand- und Schallschutzeigenschaften. Eine senkrecht verlaufende Holzfassade bildet den Abschluss und die Ansicht des Gebäudes.
Die gesamte Elektroinstallation realisierte unser hauseigenes Fachzentrum Elektro. Gemeinsam mit dem Eigentümer setzten wir ein Bussystem ein, welches der Hausherr programmiert und später nach Belieben anpassen kann. So kommen an den meisten Schaltstellen frei programmierbare Touchpanel zum Einsatz, welche sowohl Licht, wie auch Lüftung und Raffstoreanlagen schalten können. Die komplette Beleuchtung wird mit LED umgesetzt.
Das Flachdach des Produktionsbereiches konzipierten wir bereits für eine zukünftige Nutzung als Dachterrasse. Geplant ist außerdem eine Überdachung der Mitarbeiter-Parkplätze, welche mit PV ausgestattet wird. Die PV-Anlagen auf den Dächern von Gebäude und Parkplatz werden zukünftig ca. 80 kW Strom erzeugen, also eine alternative Stromproduktion. Drei, teils öffentlich zugängliche Ladestationen für Elektrofahrzeuge unterstützen die E-Mobilität in der Region und verbessern damit die regionale E-Ladeinfrastruktur.